SEG-Tunnel-Übung
Eine Einsatzübung der besonderen Art durften wir mit unserer SEG DRK-Dudweiler bei einer Nachtübung in Friedrichsthal erleben. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 04. auf 05.11.2017, machte die Deutsche Bahn eine Vollübung unter Mitwirkung der Einsatzkräften von THW, Feuerwehr, DRK und Polizei auf der Bahnstrecke Neunkirchen – Saarbrücken.
Angenommen wurde ein Zugunglück, wobei ein Regionalzug von Neunkirchen in Fahrtrichtung Saarbrücken gegen 0.30 Uhr, mit ca. 14 Personen besetzt, im Tunnel-Friedrichsthal zu brennen anfing. Ein Baum ist auf die Gleise gefallen und wurde in den Tunnel geschleift. Dieser entzündete sich dabei, sodass ebenso der Triebwagen in Brand geriet. Durch die starke Rauchentwicklung war eine Flucht aus dem Tunnel für die Reisenden nicht mehr möglich. Auch wurden einige Reisende durch die Notbremsung verletzt. Der Lokführer alarmierte über die Leitstelle Bahn die Feuerwehr und setzte damit die Maschinerie in Gange.
Die Alarmierung der SEG DRK-Dudweiler erreichte uns gegen 1.20 Uhr. Die Einsatzbereitschaft war schnell hergestellt und nach wenigen Minuten konnten wir ausrücken. Per Funk wurde unsere Gruppe mit 1/8-9 Helfern zum Bereitstellungsraum-1 in Friedrichsthal Nähe Bahnhof (unteres Tunnelende) beordert. Unser KTW-4 wurde mit 3 Helfern zum Bereitstellungsraum-2 in Bildstock (oberes Tunnelende) in den Einsatz beordert. Gegen 1.34 Uhr in Bahnhofsnähe angekommen, waren bereits einige RTW und KTW im Bereitstellungsraum eingetroffen. Unsere vordringliche Aufgabe war es nun dort eine Patientenablage zu errichten und zu betreiben, die Verletzten notfallmäßig prähospital zu versorgen und transportstabil zu machen. Da es stark zu regnen anfing, mussten wir zum Schutz ein Behandlungszelt errichten in dem wir die Verletzten versorgen konnten. Da die Kapazitäten der Patientenablage schnell an ihre Grenzen stießen wurde es schnell eng in dem Zelt, da ja auch die anderen Helfern und Beobachter sich vor dem Regen schützen wollten.
Nach und nach wurden die Verletzten medizinisch versorgt, die Maßnahmen dokumentiert und alle Verletzten listenmäßig mit Transportziel registriert. Von den Kollegen mit den Rettungsfahrzeugen wurden sie dann schwerpunktmäßig und nach der jeweiligen Dringlichkeits-Kategorie abtransportiert (entsprechend dem Übungsablauf war ihre Zielklinik im Gerätehaus der Feuerwehr).
Nach Übungsende und den Aufräumarbeiten, so gegen 3.30 Uhr, fand im Feuerwehrgerätehaus Friedrichsthal eine gemeinsame Verpflegung aller Helfer/Mitwirkenden statt. Nach Ankunft in unserem DRK-Stützpunkt Dudweiler, Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und kurzer Abschlussbesprechung, war gegen 4.30 Uhr Einsatzende.
Ein erstes Fazit: Eine gelungene Nachtübung mit vielen Eindrücken, bei schlechter Witterung mit Regen und Kälte, und mit mächtigem Zeitdruck die Patientenablage zu errichten und die Verletzten zu versorgen. Wertvolle Zeit für eine frühzeitige Alarmierung unserer Einsatzkräfte wurde vermutlich nicht ausreichend genutzt. Zeit für die Errichtung einer ordentlichen vorbereiteten Patientenablage in Nähe des Schadenortes.
Bericht, Fotos: G. Wühr, E. Wollbold, DRK-OV Dudweiler